Laut Stadtentwicklungsbetrieb AöR (vgl. Präsentation Martin Westermann 10.01.2023) hat sich seit dem Jahr 2000 die gewerblich genutzte Fläche in Bergisch Gladbach um rd. 400.000 m² reduziert: Dies entspricht 15% der aktuell 2.600.000 m² ausgewiesenen Gewerbeflächen der Stadt. Gleichzeitig wächst der Bedarf. Die FDP Bergisch Gladbach forderte daher die schnelle Entwicklung einiger der im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Gewerbegebiete. Doch Rot-Grün – zusammen mit der FWG – haben diesen Antrag mit der fadenscheinigen Begründung, „andere Prioritäten in Bergisch Gladbach“ zu haben, verhindert.

„Die schnelle Realisierung von Gewerbeflächen nicht zu unterstützen“, sagt Fraktionschef Jörg Krell namentlich an die Adresse der SPD, „ist unverantwortlich“. Dass wir „einen Gewerbegebietsnotstand“ haben, konstatiert auch Ragnar Migenda, Dezernent für Stadtentwicklung. Man reibt sich verwundert die Augen: Ist die SPD nicht mehr die Partei der Arbeitnehmer, die Partei, die für neue, zukunftssichere Arbeitsplätze kämpft?

Nur durch die Erweiterung bestehender und die Ansiedlung neuer Unternehmen können neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch wohnortnahe Arbeitsplätze reduzieren wir Pendlerströme und generieren zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen, die wir dringend brauchen zur Finanzierung z.B. von Schulen, Kindergärten und Straßen in unserer Stadt.

Diese gemeinsame Überzeugung war eine Grundlage des Ampel Koalitionsvertrages. Bei den Diskussionen zum Regionalplan im Sommer letzten Jahres wurde dieser Konsens zur Stadtentwicklung nochmals bekräftigt.

„Umso größer sind unser Unverständnis und unsere Irritation“, so Krell, „wenn diese Absicht bei der SPD und den Grünen offensichtlich jetzt aufgekündigt wird und nicht mehr gilt“.

Bildquelle: Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de